BlacKkKlansman
Die Story klingt zu verrückt, um wahr zu sein! Doch der Shit ist echt passiert…
Die frühen 1970er-Jahre, eine Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche: Der junge Polizist Ron Stallworth (John David Washington) tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Colorado Springs Police Department an. Entschlossen, sich einen Namen zu machen, startet der unerschrockene Cop eine aberwitzige und gefährliche Mission: den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und bloßzustellen.
Stallworth gibt vor, ein eingefleischter Extremist zu sein, und nimmt telefonisch Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenvereinigung auf. Es gelingt ihm tatsächlich, schnell in den inneren Kreis vorzudringen. Er imitiert die Sprache der hasserfüllten Rassisten so überzeugend, dass er sogar das Vertrauen des Klanführers David Duke (Topher Grace) gewinnt. Als die Undercover-Mission zunehmend komplexer wird, übernimmt Stallworths Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) Rons Rolle in den persönlichen Treffen. Dort erlangt er Insiderwissen über einen tödlichen Plan. Gemeinsam machen sich Stallworth und Zimmerman daran, die Organisation zu Fall zu bringen.
Text, Bild & Trailer: Universal Pictures Germany
Regie: | Spike Lee |
Darsteller: | John David Washington, Adam Driver, Topher Grace |
Jahr: | 2018 |
Land: | USA |
Homepage: | http://upig.de/micro/blackkklansman/ |
IMDb: | https://www.imdb.com/title/tt7349662 |
Gesehen am: 29. August 2018 im Filmtheater am Friedrichshain 1-5
Der Film weiß nicht so recht wohin er will, als Komödie zu brav, als Doku oder Biopic zu überzogen.
Die wirklich beeindruckenden Szenen sind die dokumentarischen Aufnahmen von der rechtsextremen Kundgebung in Charlottesville im August 2017, von dem vorsätzlichen Autounfall, der eine junge weiße Gegendemonstrantin tötete.
Wenn man sich diese Vorfälle vergegenwärtigt, hat man das Gefühl der Film verharmlost die Situation in den USA.
Daher von mir ein nur „annehmbar“, wenn man sehr kritisch ist könnte man sogar ein „ärgerlich“ vergeben, würde aber dann der Intention des Films wohl nicht gerecht.
So kann man eigentlich nicht mit dem Thema „Rassismus“ umgehen.
Der Film ist in weiten Strecken schlicht kindisch. Wenn sich die im Großen und Ganzen doch sehr netten Cops (nur einer scheint aus Chemnitz zu sein) halb tot lachen über ihre Telefonstreiche denkt man schon manchmal, man sei im falschen Film. Der freundliche alte Märchenerzähler (Harry Belafonte), der seine „Enkelkinderchen“ um sich geschart hat und von alten üblen Zeiten erzählt, kommt genauso buddelkastenmäßig herüber wie die doofen Klanmitglied bei ihrem Initiationsritus. Beim Zuschauer kommt weder Spannung noch Empörung auf. Man kann das Ganze irgendwie konsumieren. Das scheint Spike Lee auch gemerkt zu haben und sorgt dann am Ende mit den dokumentarischen Aufnahmen noch für eine gewisse Betroffenheit.
Aber nach Mississippi Burning kann oder sollte man eigentlich sowieso keinen Film mehr zum Thema Ku-Klux-Klan und Rassismus drehen.
Genau wie mein Vorredner gebe ich ein „annehmbar“ statt ein „ärgerlich“ wegen der political correctness, was eigentlich kein Kriterium sein sollte.