Gunda
Ein Schwein liegt in der offenen Tür eines Stalls, die Augen geschlossen, der Atem gleichmäßig. Gunda scheint zu schlafen, dann beschleunigt sich ihr Atmen kurz, wird wieder ruhig, und eine kleine Bande Ferkel kommt über ihre Mutter geklettert, kurz nach der Geburt noch stolpernd und ein wenig hilflos auf der Suche nach Milch. Victor Kossakovskys Dokumentarfilm „Gunda“ folgt der titelgebenden Sau, ihrem Nachwuchs, ein paar Hühnern und einer kleinen Rinderherde. Es sind allein das eigene Leben der Tiere und ihre Wirklichkeit, die zum Kern eines bewegenden Blicks auf die Lebewesen werden, die wir täglich essen – ganz ohne Ausrufezeichen oder Appelle.
Text, Bild & Trailer: Filmwelt Verleihagentur
Regie: | Viktor Kossakovsky |
Darsteller: | |
Jahr: | 2020 |
Land: | Norwegen, USA |
Homepage: | https://www.gunda.movie/ |
IMDb: | https://www.imdb.com/title/tt11464016/ |
Gesehen am: 28. September 2021 im Kant Kino
Es ist ein zwiespältiges Seherlebnis. Der Film lässt sich viel Zeit und man beobachtet ein Huhn eine gefühlte halbe Stunde beim langsamen Fuß vor Fuß setzen, um die Umgebung zu erkunden. Auch andere Tieraufnahme nehmen sich sehr, sehr viel Zeit und erfordern sehr viel Geduld beim Zuschauer. Und dann ist da natürlich Gunda mit ihren Ferkeln, die sich mit ganzer Hingabe um die Zitzen von Gunda drängeln. Ein Vorzug des Films ist, dass er die Tiere nicht vermenschlicht, aber ihnen eine ganz besondere Würde gibt, da liegt seine Stärke.
Zwiespältig