Chiara

Chiara ist 15 und läuft gern. Nach dem Training wartet die Mutter mit der jüngeren Schwester auf sie, die Gespräche drehen sich um den 18. Geburtstag der älteren. Dann das Fest im Kreise der Großfamilie. Der Vater ist wortkarg. Er vergöttert seine drei Töchter. Wenige Stunden später aber geht dieses altmodische Sittengemälde zusammen mit dem Familienauto in Flammen auf und Chiaras Welt bricht zusammen. Sie muss den Vater radikal in Frage stellen und ihren eigenen Weg gehen – eine ruhige, schnörkellose filmische Untersuchung über die unheilvollen Auswirkungen von Familiengeheimnissen und (verordnetem) Schweigen aus Süditalien.

Text, Bild & Trailer: MUBI

Regie: Jonas Carpignano
Darsteller: Swamy Rotolo, Grecia Rotolo, Claudio Rotolo
Jahr: 2021
Land: Italian, Frankreich
Homepage: https://mubi.com/de/films/a-chiara
IMDb: https://www.imdb.com/title/tt14324296

Gesehen am: 29. Juni 2022 im KLICK Kino

3 votes, average: 3,67 out of 63 votes, average: 3,67 out of 63 votes, average: 3,67 out of 63 votes, average: 3,67 out of 63 votes, average: 3,67 out of 63 votes, average: 3,67 out of 6 (3 Bewertungen, Durchschnitt: 3,67 von 6)
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2 Antworten

  1. Deichgraf sagt:

    Dass der Film viel zu lang und dadurch auch zu langweilig ist, kann ich ihm noch verzeihen. Die Besetzung mit Laienschauspielern, die naturgemäß nicht in jeder Szene 100 %ig zu überzeugen wissen, kann ich dem Streifen ebenfalls vergeben. Nicht aber die perfide, ja faschistoide Message, dass Kinder aus Familien gerissen werden sollen, deren Vater Mafiosi ist, die aber ansonsten einen durchaus organinisierten und liebevollen Eindruck machen, um in einem anderen Teil des Landes in Pflegefamilien aufzuwachsen. Dass ganze wird dadurch verschlimmert, dass die hier gezeigte Pflegefamilie als in jeder Beziehung perfekt dargestellt wird. Sicher – leider – eine ganz große Ausnahme!

  2. beco sagt:

    Ich sehe den Film als eine eher authentische Beschreibung der Situation in Kalabrien. Die Ndrangheta beherrscht die Familien und ist Teil des (Über)Lebens.
    „Sie nennen es Mafia, wir nennen es Überleben“, sagt Chiaras Vater zu seiner Tochter. Die vom Deichgrafen kritische Sicht des Endes müsste man zustimmen, wenn man sie als real betrachtet. Mir scheint es eher eine Wunschvorstellung, so hätte Chiaras Leben ablaufen können, wenn sie nicht dort aufgewachsen wäre, wo sie aufgewachsen ist.
    Daher von mir ein sehenswert, trotz der Längen.

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