Soy Nero
Der 19-jährige Nero ist Amerikaner, Mexikaner, wenn man es ganz genau nimmt. Aufgewachsen ist er in Los Angeles, irgendwann musste er wieder gehen. Doch Nero hat sich sein Zuhause selbst ausgesucht und dorthin will er wieder zurück. Es gelingt ihm, an den Grenzkontrollen vorbei, sich durchzuschlagen bis nach Los Angeles. Hier lebt sein Bruder in einer fürstlichen Villa in Beverly Hills, in einem prachtvollen Möglichkeitsraum, der eindrücklich vermittelt, was es bedeuten kann, echter U.S. Bürger zu sein. Doch wie begrenzt auch dieser Raum ist, wird Nero schneller klar als ihm lieb ist. Nur noch eine Möglichkeit bleibt ihm, auch rechtlich zu denen gehören, mit denen er im selben Land leben will: Nero wird zum Green-Card-Soldaten und zieht in die Kriegsgebiete der USA, wird zum Kämpfer für diese seltsame Freiheit, die der Westen einst versprochen hat. Kehrt er lebendig zurück, gewinnt er die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten.
Es gibt sie wirklich, die Green-Card-Soldaten, die ihr Leben als Pfand für die nationale Identität einsetzen. In SOY NERO erzählt Regisseur Rafi Pitts („Zeit des Zorns“) ihre Geschichte – und lässt nichts von der irrwitzigen und brutalen Absurdität aus, die ihre Wirklichkeit ist. Eine Kriegsgroteske in atemberaubenden Bildern, frisch aus der Gegenwart.
Text, Bild & Trailer: Neue Visionen Filmverleih GmbH
Regie: | Rafi Pitts |
Darsteller: | Rory Cochrane, Khleo Thomas, Michael Harney |
Jahr: | 2016 |
Land: | Frankreich, Mexiko, Deutschland, Spanien |
Homepage: | http://www.neuevisionen.de/ |
IMDb: | http://www.imdb.com/title/tt2249039 |
Gesehen am: 16. November 2016 im Filmkunst 66 + 66 1/2
Ein Film, der das zynische System des US-Einbürgerungsverfahren behandelt – Green-Card-Inhaber erhalten gegen Ableistung des Militärdienstes ein beschleunigtes Einbürgerungsverfahren -, aber durch Langatmigkeit an Wirkung und Fokus verliert.