Der Knochenmann

Der KnochenmannJetzt ist schon wieder was passiert … Ein Mann namens Horvath ist verschwunden. Die letzten Leasingraten für seinen Wagen sind nicht bezahlt. Unwillig übernimmt Brenner (Josef Hader) von seinem alten Freund Berti (Simon Schwarz) den mickrigen Auftrag, den säumigen Zahler zur Begleichung seiner Schuld zu bewegen oder Horvaths Leasingwagen zurückzubringen, und macht sich auf den langen Weg in die tiefste, schneebedeckte österreichische Provinz.
Der führt ihn direkt zum „Löschenkohl“, einer Backhendlstation von legendärem Ruf. Tausende Hühner müssen wöchentlich ihr Leben lassen, um hier, knusprig paniert, bis auf die Knochen abgenagt zu werden. Eine Knochenmehlmaschine zermahlt die Hühnerreste zu Futtermehl für die nächste Hühnergeneration. Ein kannibalischer Kreislauf des Fressens und Gefressenwerdens. Gerade angekommen ist ein kurzer Blick auf den Leasingwagen alles, was Brenner von Horwath zu sehen bekommt. Denn gleich darauf ist das Auto so spurlos verschwunden wie sein Besitzer.
Doch Brenners detektivische Fähigkeiten sind auch anderweitig gefragt: Der Sohn des Wirtes (Christoph Luser) will mit seiner Hilfe endlich herausfinden, was mit dem vielen Geld geschieht, das der alte Wirt (Josef Bierbichler) wöchentlich aus dem Betrieb nimmt. Dabei spielt der kleine „Grenzverkehr“ und ähnlich Menschliches eine wichtige Rolle. Brenner kommt dieser zusätzliche Auftrag gerade recht, ist er doch im Begriff, sich in die fesche Birgit (Birgit Minichmayr) zu verlieben, die Küchenchefin – und Frau des Junior-Chefs.
Und verdreht, wie er von Birgit ist, lässt ihn sein Kopf beinahe im Stich. Dass sich ein Menschenknochen unter die Hühnerknochen mischt, bemerkt Brenner fast zu spät. Und während im Saal der Backhendlstation der Maskenball tobt und das ganze Dorf, von Masken geschützt, so richtig die Sau rauslässt, wird im Keller geliebt und gemordet. Einmal mehr erweist sich Berti als Brenners rettender Schutzengel …
Nach „Komm, süßer Tod“ und „Silentium“ erblickt mit DER KNOCHENMANN der dritte von Wolf Haas Kultromanen unter der Regie von Wolfgang Murnberger das Licht der Leinwand. Und Star-Kabarettist Josef Hader ist schon längst zur Inkarnation des lakonischen Privatdetektivs Brenner geworden. Das Erfolgstrio Haas/Murnberger/Hader ist auch wieder für das Drehbuch verantwortlich – und diesmal haben sie einen Austro-Fargo geschaffen. Mit dabei ist wieder Brenners kongenialer Leinwandgefährte Berti (Simon Schwarz) und eine Riege hervorragender Darsteller (von Sepp Bierbichler bis Birgit Minichmayr), die erwarten lassen, dass Brenners schaurig-pointensprühende Abenteuer zu einem Kinoerlebnis werden, bei dem dem Zuschauer das Lachen fast im Halse stecken bleibt.

Text & Foto: Majestic

325, ‚Wolf Haas‘, ‚Josef Hader, Josef Bierbichler, Birgit Minichmayr, Christoph Luser, Simon Schwarz, Dorka Gryllus, Pia Hierzegger, Stipe Erceg, Ivan Shvedoff, Edita Malovcic‘, ‚Wolfgang Murnberger‘, ‚Österreich‘, 2009

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