Riefenstahl
Als Regisseurin schuf sie ikonographische Bilder. Ihre ideologische Nähe zum NS-Regime hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg stets zu leugnen versucht, eine Wechselwirkung ihrer das Schöne, Gesunde und Starke feiernden Kunst mit dem Terror des Regimes strikt verneint. Leni Riefenstahl hat nur eine Darstellung ihrer Biografie zugelassen: ihre eigene. Der Nachlass einer der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts erzählt etwas anderes.
Private Filme und Fotos, aufgenommene Telefonate mit engen Wegbegleitern und persönliche Briefe: Erstmal erhielten der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm-Regisseur Andres Veiel und TV-Journalistin Sandra Maischberger Zugang zu Riefenstahls aus 700 Kisten bestehenden persönlichen Nachlass. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen tieferen Blick in das Leben und Wirken von Leni Riefenstahl zu werfen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist heute präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft?
Text, Bild & Trailer: Majestic-Filmverleih
Regie: | Andres Veiel |
Darsteller: | Leni Riefenstahl |
Jahr: | 2024 |
Land: | Deutschland |
Homepage: | https://www.riefenstahl-film.de/ |
IMDb: | https://www.imdb.com/title/tt32249940 |
Gesehen am: 5. November 2024 im Capitol Dahlem
Für Menschen , die sich schon länger intensiv mit Hitler-Deutschland beschäftigt haben bringt der Film wenig neue Erkenntnisse. Menschen haben sich dem Regime angedient, aus welchen Gründen auch immer. Mit Leni Riefenstahl wird uns jemand vorgeführt, der jegliche Verantwortung für sein Tun im Dritten Reich bestreitet, man hat ja nur der „Kunst“ gedient. Ihre Aussage, sie hätte auch einen Film für Roosevelt oder Stalin gemacht, unterstreicht ihre Naivität im Hinblick auf die Wirkungsmacht ihrer Filme und Bilder. Auch offenkundige Tatsachen, wie ihre Nähe zu Goebbels oder Hitler werden von ihr bestritten. Hier sträubt sich jemand mit ganzer Macht gegen die Idee Verantwortung gehabt zu haben und sich mitschuldig gemacht zu haben.
Erhellender sind aber die sie unterstützenden Anrufe und Briefe aus dem Umfeld, Nazideutschland lebte (lebt?) noch lange weiter, man fühlte sich nicht befreit, sondern besiegt.