Salami Aleikum
Mohsen (Navid Akhavan) hat es nicht leicht. Der schmächtige Deutsch-Iraner ist bereits Ende 20 und lebt immer noch bei seinen Eltern. Obwohl er kein Blut sehen kann, arbeitet er in der Kölner Familienmetzgerei. Sein Vater (Michael Niavarani) hält ihn für einen Versager. Dabei kann Mohsen durchaus etwas: wunderschön stricken und dabei die farbigsten Fantasien entwickeln von einer Welt, in der alle friedlich zusammenleben.
Beim Versuch die elterliche Metzgerei zu retten, havariert er ausgerechnet in der tiefsten ostdeutschen Provinz. Dort gibt man Ausländern in der Dorfkneipe nichts zu essen („sonst haben wir hier gleich Klein-Asien“), aber Mohsen begegnet Ana (Anna Böger), der Frau seines Lebens: groß, stark, blond. Ein kleines bisschen muss Mohsen schwindeln: Um der Vegetarierin Ana zu gefallen, gibt er sich als Textilhändler aus.
Und schon dreht sich die Stimmung, ganz Oberniederwalde wittert den fetten Coup, allen voran Anas Vater (Wolfgang Stumph): Die reichen Perser sollen die stillgelegte VEB-Hemdenfabrik kaufen und zu neuem Aufschwung führen! Aus einer kleinen Notlüge entsteht bald ein gewaltiges Hirngespinst aller Beteiligten. Das alles würde Mohsen vielleicht noch irgendwie deichseln können, doch eines Tages steht der väterliche Mercedes vor der Tür …
Mit SALAMI ALEIKUM überrascht Regisseur Ali Samadi Ahadi erneut Publikum und Filmwelt. Nach der preisgekrönten Dokumentation „Lost Children“ betritt Ali Samadi Ahadi mit seinem Spielfilmdebüt ein komplett neues Terrain und präsentiert eine vor Lebenslust pulsierende Komödie nach dem Motto: „Der nahe trifft den fernen Osten“.
Text & Foto: Zorro
349, ‚Arne Nolting, Ali Samadi Ahadi‘, ‚Navid Akhavan, Anna Böger, Wolfgang Stumph, Michael Niavarani, Proschat Madani, Caroline Schreiber, Stephan Grossmann, Alexander Yassin‘, ‚Ali Samadi Ahadi ‚, ‚D‘, 2009